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Das Weltwunder

Donnerstag, 24. Februar 2011 / 09:15 Uhr

Wo man in Zermatt auch steht, man sieht das Matterhorn – am besten von der Piste aus. Je höher man kommt, umso näher und prächtiger wird das Matterhorn.

Zermatt ist ein exklusiver Skiort, der sich viel bescheidener gibt, als er tatsächlich ist.

Auf dem Theodulgletscher ist es fast zum Greifen nah. Aber Zermatt ist nicht nur Matterhorn, es ist auch Hideaway der Stars, ein Gourmetparadies, eine Partymetropole, ein Hotelwunderland und ein autofreies, schneesicheres Winterparadies, das weltweit einzigartig ist. So einzigartig, dass bereits mehrere Zeitschriften Zermatt zum besten Winterresort der Welt gewählt haben.

Zermatt ist ein exklusiver Skiort, der sich viel bescheidener gibt, als er tatsächlich ist. Hier fliegen keine Russen mit Flieger ein oder protzen Investmentbubis mit Luxus-Offroadern. In Zermatt kommen alle mit dem Zug an, das Auto muss in Täsch stehen bleiben, egal, wie cool es ist. Zermatt ist autofrei und erinnert mit den vielen Elektroautos und Pferdekutschen an eine surreale Schneekugelwelt aus einer anderen Zeit.

Ein bisschen wie James Bond fühlt man sich, wenn man in eine der vielen Bahnen steigt, die sich zum Teil im Berginnern befinden – genau wie die Luftseilbahn aufs Kleine Matterhorn, dessen Spitze durchlöchert ist. Aber auch die Eingänge vieler Hotels sind in den Berg geschlagen. Eine weitere Sensation und bei Touristen weltberühmt ist die Gornergratbahn, die auf 3089 Meter über Meer führt. Auf dem Gornergrat befindet sich eine richtige kleine Shoppingmeile. Von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Blick auf rund 30 Viertausender, einfach einzigartig.

Es gibt wohl kaum einen Ort, in dem mehr gute Restaurants auf der Piste liegen als in Zermatt. Und um die vielen exquisiten Kalorien wieder loszuwerden, locken einerseits die tadellosen Skipisten, aber auch weniger gesundheitsgefährdende Aktivitäten wie Nordic Walking auf den 70 Winterwanderweg-Kilometern.

Natürlich gibt es auch Schneeschuhwanderungen ebenso wie Hundeschlitten- und Pferdeschlittenfahrten, Eisstockschiessen, Curling etc. Adrenalin-Junkies werden vor allem beim Eisklettern an den Eishängen glücklich werden, die dank des Nordhangklimas zuverlässig «gedeihen».

Der Gipfel der Genüsse

Alles nur Toblerone oder was? Von wegen. Am Fusse des tausendfach geknipsten Matterhorns hat man nicht nur dreieckige Nougat-Schokolade kultiviert, sondern auch den Begriff des Gourmet-Skiing. Vier der besten 25 Gasthäuser des Landes stehen nämlich in Zermatt. Und diese Bilanz hat im Fall bei Weitem nicht nur mit dem Zimmerservice zu tun, sondern vor allem mit den Speisekarten respektive den Dingern, die dort drauf stehen.

Über den Gehsteig des autofreien Dorfzentrums kann man kaum anders, als in einen Schlemmtempel hineinstolpern, wie etwa den Zermatterhof. Für viele der Restaurants mit internationalem Renommee muss man allerdings auf die Piste. Also, im wörtlichen Sinne natürlich, mit Skischuhen und Sessellift und so.

Bei «Chez Vrony» zum Beispiel ist Fondue viel mehr als einfach nur Käse: eine Wissenschaft, eine Leidenschaft, ein auf eine zähflüssige Laktosesuppe zusammengeschmolzenes Kunstwerk im Caquelon.

Und wenn wir gleich bei den Kunstwerken sind, die hängen dort auch gleich an den Wänden, in Form von Bildern und Skulpturen. Zum Beispiel jene des ebenfalls oft in Zermatt weilenden Künstlers Heinz Julen. Nur ein paar Stemmbogen entfernt von Vrony kann man, sofern es einen Tisch frei hat, im «Findlerhof» einkehren – einer Berghütte mit allein mehr Gault-Millau-Punkten, als alle TV-Köche zusammen haben.

Jamie Oliver wurde denn auch noch nie dort gesehen – im Gegensatz zu genug Popstars, um jede Konzerthalle im Unterland bis unters Dach mit Fans zu füllen: Paul McCartney geniesst die Aussicht, Gaumenfreuden und Luftqualität genauso gern wie Robbie Williams, Jon Lord oder Abba-Veteranin Frida.

Kommen wir zum Wesentlichen, das in Zermatt beinahe in den Hintergrund gerät: 313 präparierte Pistenkilometer stehen einem zur Verfügung, darunter die wohl schönsten Carvingpisten der Schweiz. Es sind drei Skigebiete, die ein riesiges ausmachen. Mit einem zusätzlichen vierten (auf der italienischen Seite) wird es gar zu einem Skigebiet der Superlative. Auf der Zermatter Seite ist zum einen das Sunnegga-Rothorn paradise, das Skigebiet Gornergrat-Stockhorn und das Schwarzsee-Matterhorn glacier paradise.

Vom Matterhorn glacier paradise/Theodulpass ist ein Übergang ins italienische Skigebiet Breuil-Cervinia möglich. Dieser Teil ist allerdings nicht im normalen Ticket inbegriffen, das leider bereits so schon zu den teuersten der Schweiz gehört. Aber Zermatt ist eben mehr als nur ein Skigebiet, es stellt eine Erlebniswelt dar, wie das vielleicht sonst nur noch Disneyland bieten kann.

Obwohl Zermatt zu den wohl exklusivsten Skiorten gehört, wird mancherorts ganz unexklusiv gefeiert. Auf der Piste gibt es viele Umtrunkmöglichkeiten, vor allem auf der Talabfahrt. Zum Beispiel der «Hennu-Stall». Weiter gefeiert wird dann im Dorf unten, zum Beispiel im «Papperla Pub» und natürlich im «Pöstli», einem der bekanntesten Party-Hotspots von old Zermatt. Ein sehr bekannter Ort ist natürlich das «Grampis-Pub», nicht zuletzt wegen seines legendären Alleinunterhalters. Jetzt gibt es nebst einem Pub auch eine Lounge, einen kleinen Konzertsaal und ein Speiserestaurant.

Unbedingt besuchen sollte man Heinz Julens «Vernissage», das gleichzeitig Club, Lounge, Bar und Kino ist. Darauf hat Heinz Julen dieses Jahr das Backstage Hotel gebaut, das der Künstler und Architekt nach eigenem Geschmack entworfen hat. Man darf also gespannt sein. Eröffnung ist in diesem Jahr, am 18. Dezember.

Viele der Zermatter Hotels tragen Heinz Julens Handschrift. Auch das Hotel-Garni Coeur des Alpes, welches als bestes Unique-Ferienhotel der Schweiz gilt. Insgesamt vier Hotels aus Zermatt schafften es unter die Top 25 im Rating der besten Ferienhotels. Am besten, mit Platz 3, schloss das 5-Sterne-Hotel Riffelalp Resort ab und es siegte in der Kategorie Lage. Auf Platz 12 der besten Hotels ist The Omnia Mountain Lodge, eine moderne Interpretation des Alpenwohlfühlcharmes. Natürlich hat es auch das Hotel Mont Cervin Palace unter die Top 20 geschafft, eines der ersten und besten Hotels im Zentrum Zermatts. Nicht auf der Liste, aber dennoch einer der heissesten Geheimtipps ist das Romantikhotel Julen, zu der auch das «Schäferstübchen» und das «Papperla Pub» gehört.

(bra/winterguide.ch)


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